Es wird die teuerste Schule, die die Stadt Gehrden je gebaut hat. Doch die Gründe haben Gewicht: Der Zustand der bisherigen Grundschule Am Castrum war nicht nur äußerst desolat, auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler war für die Raumkapazitäten zu hoch – und mit dem Jahr 2026 naht der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung. Deshalb wurde die alte Schule abgerissen und soll an gleicher Stelle neu gebaut werden. Dafür muss die Stadt mit rund 43 Millionen Euro zwar tief in die Tasche greifen, allerdings entstehen von dem Geld auch vier moderne sogenannte Lernhäuser sowie eine separat nutzbare Festhalle mit Foyer und Fachklassen sowie der Verwaltungstrakt.
Das Büro h4a-architekten aus Düsseldorf hat in seiner Planung auch den erhöhten Platzbedarf für Kinder mit körperlich-motorischen Einschränkungen berücksichtigt. Die Grundschule wird weitgehend in Holzrahmenbauweise errichtet und soll nach möglichst hohen Energiestandards gebaut werden. Die zeitliche Planung ist ambitioniert: Mit dem Start des Schuljahres 2026/2027 soll das Gebäude bezugsfertig sein.
Es ist wohl Gehrdens bekannteste Brache: Inmitten des Stadtkerns ist im Bereich des Steintors eine Fläche an der Ecke Steinweg/Gartenstraße seit nunmehr 20 Jahren unbebaut. Zeitweise wurde sie als Parkplatz genutzt, seit geraumer Zeit begrenzt ein Gitterzaun die Schotterfläche gegenüber dem Restaurant „Türmchen“. Jetzt aber will die Norddeutsche Wohnbau GmbH in der zentralen Lage neuen Wohnraum errichten. Unter dem Titel „Care Living Gehrden“ sind insgesamt 38 Eigentumswohnungen innerhalb eines fünfgeschossigen Mehrfamilienhauses geplant, die sich per Aufzug erreichen lassen. Die Wohnungsgrößen variieren mit zwei bis drei Zimmern zwischen 51 und 97 Quadratmetern.
Das Besondere an dem Projekt: Die Käufer müssen zum Zeitpunkt des Einzugs mindestens 58 Jahre alt sein, denn es geht im Großen und Ganzen um ein barrierefreies Angebot für ältere Menschen. Die Arbeiterwohlfahrt zieht mit ihrer AWO Jugend- und Sozialdienste GmbH auf Gemeinschaftsflächen innerhalb des Gebäudes; von dort aus ist sie mit einem 24-Stunden-Hausnotruf und Angeboten wie Sport, Kursen und gemeinschaftlichen Zusammenkünften für die Eigentümer und Eigentümerinnen da. „Betreutes Wohnen light“ nennt die Norddeutsche Wohnbau GmbH ihr Konzept.
Die Bauten der neuen Reihenhaussiedlung auf dem ehemaligen Vorwerk-Gelände sind bereits weit vorangeschritten, aber die dortige Bautätigkeit wird auch noch das kommende Jahr prägen. Die Deutsche Reihenhaus AG errichtet im Westen der Kernstadt auf einer rund 58.000 Quadratmeter großen Fläche 160 klimaneutrale Reihenhäuser und drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 52 Wohnungen. Das gesamte Quartier entsteht auf Grundlage eines zu 100 Prozent regenerativen und förderfähigen Energiekonzepts mit Photovoltaik und Wärmepumpen. Mit den ersten Rohbauten wurde bereits Mitte Oktober begonnen, gegen Ende 2025 sollen die ersten Häuser bezugsbereit sein.
Das Konzept setzt auf bezahlbaren Wohnraum als Eigentum oder zur Miete, angesprochen werden sollen damit vor allem junge Familien. Die zwischen 120 und 145 Quadratmeter großen Häuser mit unterschiedlichen Grundstücksgrößen beispielsweise werden für Preise ab 350.000 Euro verkauft.
Schulsport, Turniere, Wettkämpfe und Trainingseinheiten kollidieren seit Jahren – nun sollen Gehrdens Schulen und Sportvereine endlich mehr Hallenzeiten bekommen. Am Delfi-Bad will die Stadt dafür im kommenden Jahr eine neue Großsporthalle bauen. Mitgedacht werden im Zuge des Neubaus auch die Toilettenanlage für das Freibad sowie Lagerstätten für das Außengelände des Delfi-Bads. Wie teuer der Neubau letztlich wird, ist derzeit noch ungewiss. Vor längerer Zeit stand eine ungefähre Summe von 8 Millionen Euro im Raum; ob es dabei bleibt, ist noch nicht abschließend geklärt. Auch der Baustart steht noch nicht fest, es könnte im Optimalfall aber 2025 losgehen.
Das derzeitige Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Lemmie am Gehrdener Kirchweg erfüllt schon lange nicht mehr die gesetzlichen Vorgaben und Anforderungen des modernen Brandschutzes. Ein Zeitplan steht zwar noch nicht fest, aber möglicherweise rückt für die Einsatzkräfte endlich ein Neubau in greifbare Nähe. Das neue zweigeschossige Feuerwehrhaus soll auf einer rund 2000 Quadratmeter großen Fläche an der Ecke Deisterstraße/Im Steerfeld am Ortsausgang nach Degersen errichtet werden. Es wird Platz bieten für Fahrzeughalle, Sozialbereich mit Umkleideräumen, Sanitäranlagen, Schulungsraum und Teestube. Nach bisherigen Schätzungen rechnet die Stadtverwaltung mit Gesamtkosten in Höhe von mehr als einer Million Euro.