Der Benther Berg erstreckt sich auf einer Länge von rund 3,5 Kilometern über die Stadtgebiete von Ronnenberg und Gehrden bis nach Hannover. Gefühlt gehört er allen Menschen, die hier Erholung suchen. Faktisch teilen sich 90 Eigentümer die rund 350 Hektar große Waldfläche. Sie haben sich in der Waldbetriebsgemeinschaft Benther Berg zusammengeschlossen, die vor allem für die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zuständig ist.
Wer den Benther Berg betritt, tut dies auf eigene Gefahr. Die Waldbesitzer müssen dafür sorgen, dass die Bäume auf ihren Parzellen intakt sind. Jeder Besitzer ist auch „für eine auf seinem Grundstück stehende Bank verantwortlich“, erklärt der Vorsitzende der Waldbetriebsgemeinschaft Jakob von Richthofen. Er halte die Mitglieder regelmäßig an, beschädigte Bänke zu entfernen. Im Rahmen ihrer landwirtschaftlichen Unterhaltung kümmern sich die Eigentümer zudem um die Instandhaltung der Waldwege. „Das machen wir auf eigene Rechnung“, sagt von Richthofen.
Bis 2005 hatte die Region Hannover die Unterhaltung der Wege noch mit einem jährlichen Zuschuss gefördert. Das tut sie nicht mehr. Regionssprecher Philipp Westphal stellt dazu klar: „Die Region fördert zwar Umweltbildungs- und Naturerholungsprojekte, aber wir sind nur für die Infrastruktur auf unseren Flächen zuständig.“ Eine neue Vereinbarung gebe es nicht.
Der Stadtbezirksrat Ahlem-Badenstedt-Davenstedt wollte sich mit den maroden Holzbänken und fehlenden Infotafeln nicht abfinden. Im Juni 2023 hatte das Gremium auf Initiative von SPD-Ratsfrau Karin Haller die Stadtverwaltung aufgefordert, mit der Region für eine Instandsetzung zu sorgen. Das Gremium forderte auch ein beschildertes Wegenetz und eine neue Übersichtstafel als Ersatz für das historische Schaubild auf der Northener Seite. Die Verwaltung sah sich nicht zuständig und verwies dazu an die Region.
Getan hat sich aber dennoch etwas: Die Stadt Ronnenberg tauschte kurz darauf die Bänke auf ihrer Fläche in der Verlängerung des Salinenweges aus, nachdem die damalige Ratsvorsitzende Helga Hülsemann (SPD) aus Benthe ein Gespräch mit der Stadt, der Waldbetriebsgemeinschaft und dem Nabu organisiert hatte.
Die Region, die seit Anfang dieses Jahres ein Waldstück zwischen der Bergschänke in Northen und dem Hotel in Benthe als Ausgleichsfläche besitzt, ist auch tätig geworden. „Wir haben rund um den Wald 20 Schilder aufgestellt, die über den Nutzen von Totholz und die Gefahren beim Betreten eines Naturwaldes informieren“, erklärt Westphal.
Der Austausch der Wegweiser für den regionsweiten Radweg „Grüner Ring“ steht nun ebenfalls bevor. „Die Prüfung des Streckenverlaufs mit den Markierungsstandorten ist fast abgeschlossen, danach kommt die Ausschreibung für die Umsetzung“, kündigt der Regionssprecher an.
Von Richthofen hat inzwischen die Standorte der Bänke kartiert und will die Ausschilderungen für den „Waldlehrpfad“ abbauen – stellvertretend für einen anderen Besitzer. „Den Lehrpfad hat eine Initiative aus Benthe entwickelt, die es nicht mehr gibt“, sagt er. Geplant sind zudem neue Infotafeln über den Wald, den Werkstoff Holz und umsichtiges Verhalten beim Waldbesuch.