Zu den Gründungsmitgliedern zählen die Architekten Arne Biernath, Christian Stock und Carsten Weber, die in Hannover in einem Architektenbüro arbeiten. Bei der Niedersächsischen Landesgesellschaft (NLG), die das Gebiet vermarktet, haben sie die Grundstücke reserviert. „Die würden wir kaufen, wenn wir das Projekt umsetzen können“, sagt Biernath. Dazu braucht eine Genossenschaft natürlich Mitglieder. In der Bredenbecker Scheune gab es deshalb eine erste Informationsveranstaltung. „Wir freuen uns sehr, dass so viele Menschen hier waren und sich dafür interessieren“, sagt Stock.
Die Gründer wollen in dem Baugebiet 35 barrierefreie Wohnungen bauen, ergänzt durch einen Gemeinschaftsraum und einen Gemeinschaftsgarten. Ziel ist eine generationsübergreifende, solidarische Nachbarschaft, die auf gemeinschaftliches Leben und Nachhaltigkeit setzt. Zu den Zuhörerinnen und Zuhörern in der Scheune gehörten viele Menschen aus Bredenbeck. Einige waren gekommen, um sich für ihre Eltern über die seniorengerechten Wohnungen zu informieren.
Es gab viele Fragen: Muss ich Mitglied der Genossenschaft werden? Wer ist dann Mieter und wer Vermieter? Wie viel Eigenkapital muss ich einbringen? Gibt es Förderungen? Und wann sind die Wohnungen bezugsfertig?
Erste Antworten gab es auch: Die Genossenschaft will die Grundstücke im August 2025 kaufen. Die Arbeiten für die die zwei Gebäude in Holzbauweise, mit Photovoltaikanlagen und Energie-Effizienzhausstufe KfW40 sollen im Mai 2026 starten. Die Fertigstellung ist für November 2027 geplant. Die 35 Wohnungen haben eine Größe von 30 bis 104 Quadratmetern. Balkone oder Terrassen sind jeweils sieben Quadratmeter groß.
Ein wichtiges Signal für die weitere Vermarktung des Baugebiets: Von den 35 Wohneinheiten sind 30 als sozial geförderte Wohnungen geplant. „Dafür benötigt man einen Wohnungsberechtigungsschein. Man sollte daher vorher in Erfahrung bringen, ob diese Voraussetzung erfüllt ist“, rät Stock. Wer diesen sogenannten WB-Schein nicht vorweisen kann, kommt lediglich für die restlichen fünf Wohnungen in Betracht, die frei finanziert sind und preislich entsprechend höher liegen.
Wer sich eine Wohnung sichern möchte, muss mit 150 Euro Beitrittsgeld Genossenschaftsmitglied werden. Die Genossenschaft ist die Vermieterin der Wohnungen. Sie baut diese zuvor mit sogenannten Geschäftsanteilen, die die Mieter zunächst als Eigenkapital einbringen müssen. Diese Anteile belaufen sich auf 630 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Später wird die Wohnung von der Genossenschaft gemietet, Mieter zahlen dann hochgerechnet für eine 104 Quadratmeter große geförderte Vier-Zimmer-Wohnung kalt mit Nebenkosten und Pkw-Stellplatz 980,40 Euro. Bei den frei finanzierten Wohnungen mit vier Zimmern liegen die Geschäftsanteile bei 1000 Euro pro Quadratmeter. Daraus ergibt sich später eine Gesamtmonatsmiete von 1350 Euro.
Wie geht es nun weiter? In Kürze wollen die Architekten ihre Pläne der Gemeinde Wennigsen vorstellen. Mit den potenziellen Interessenten will man in Kontakt bleiben und noch weitere mögliche Genossenschaftsmitglieder gewinnen. „Wir möchten uns ab Ende Januar alle vier Wochen treffen“, erläuterte Arne Biernath.