Busse der Linie 500fahren bald bis Weetzen
Neue Anbindung mit Umstellung der Fahrpläne /Jetzt geht es schneller von Gehrden nach Hannover und zurück

Anbindung an die S-Bahn: Mit der Umstellung der Fahrpläne fahren die Busse der Linie 500 ab Mitte Dezember auch bis zum S-Bahnhof nach Weetzen.Foto: Dirk Wirausky
Gehrden/Weetzen. Jetzt geht es plötzlich ganz schnell: Jahrelang haben sich zahlreiche Gehrdenerinnen und Gehrdener für eine Verlängerung der SprintH-Linie 500 bis zum S-Bahnhof Weetzen eingesetzt. Doch die Region Hannover hat abgelehnt. Nun hat sie sich jedoch zu einem auf drei Jahre angelegten Verkehrsversuch durchgerungen. Der sollte eigentlich erst 2025 beginnen; doch die Anbindung an die S-Bahn erfolgt schon mit der Umstellung der Fahrpläne am 15. Dezember. Die neuen Bushalteschilder auf der Westseite des Weetzener Bahnhofs sind bereits aufgestellt worden. Dort endet beziehungsweise beginnt künftig auch die Linie 500. Dafür entfällt die Endstation am Reserveparkplatz des Gehrdener Krankenhauses.

Demnach fahren die Busse der Linie 500 ab Sonntag, 15. Dezember, von Gehrden auch nach Weetzen beziehungsweise umgekehrt – werktags und am Wochenende. Von Montag bis Freitag verkehren die Busse tagsüber alle zehn Minuten, am Sonnabend alle 15 Minuten und am Sonntag alle 20 Minuten. Bislang mussten die Menschen, die nach Hannover wollten, die Buslinie 500 nutzen, die allerdings von Gehrden über Ronnenberg bis zum ZOB Hannover fuhr – ohne Zwischenstopp am S-Bahnhof Weetzen. Die Fahrzeit betrug etwa 45 bis 50 Minuten; nun verkürzt sie sich um etwa 20 Minuten, wenn die S-Bahnen pünktlich sind. Bürgermeister Malte Losert (parteilos) appelliert: „Nutzen wir die neue Chance auf eine schnelle Verbindung.“ Am Ende werde der Erfolg an den Fahrgastzahlen gemessen.

Die dafür nötigen Infrastrukturkosten für Umbauten am Bahnhof Weetzen in Höhe von rund 150.000 Euro sollen zwischen der Stadt Gehrden und der Region Hannover geteilt werden. Es müssen unter anderem zwei neue Busstopps gebaut werden; auch die vorhandenen Sanitäranlagen müssen erweitert werden. Aus der Gehrdener Stadtkasse kommen dafür 75.000 Euro. Das hatte zu einer durchaus kontroversen Debatte geführt. Zahlreiche Politikerinnen und Politiker fühlten sich von der Region Hannover unter Druck gesetzt. Schlussendlich wurde zugestimmt, die Kosten zu übernehmen.

Ursprünglich war geplant, die Regiobus-Linie 500 erst mit Beginn der Bauarbeiten für das Klinikum Robert Koch bis Weetzen zu verlängern. Die Bauarbeiten am Klinikum sollen Anfang 2025 starten. Im Zuge des Verkehrsversuchs soll für mindestens drei Jahre überprüft werden, ob die Fahrgastzahlen für die Strecke von Gehrden bis zum Bahnhof Weetzen eine wirtschaftlich relevante Höhe erreichen. Die Erhebung der Daten sei Grundlage für eine Entscheidung über die künftige Fahrstrecke der Linie 500, hatte die Region bereits erklärt. Bislang hatte sie sich allerdings gegen den Wunsch einer Streckenverlängerung gesträubt, der längst auch als Ratsbeschluss vorliegt. Das Hauptargument dagegen waren die Kosten. Zudem vertritt die Region die Ansicht, dass Gehrden durch die eng getaktete SprintH-Linie 500 gut an Hannover angebunden sei.

In Gehrden haben sich in den vergangenen Jahren Bürgerinnen und Bürger, das Jugendparlament, die Bürgerinitiative „Wir in Gehrden“, die Agenda-Gruppe sowie der Rat vehement dafür eingesetzt, die SprintH-Linie 500 mit dem S-Bahnhof in Weetzen zu verbinden. Erfolglos. Nur in Nuancen wurde das Angebot auf der Strecke verbessert. Die größte Forderung, die Busse bis nach Weetzen zu führen, blieb unerfüllt.

Während der Testphase ändert sich der Takt der Buslinie 522: Sie pendelt zurzeit montags bis freitags etwa im 30-Minuten-Takt zwischen Gehrden und dem Bahnhof Weetzen. Die Fahrten werden reduziert auf den Schülerverkehr zwischen Wennigsen, Sorsum, Weetzen und Gehrden. Der Fahrplan wird entsprechend angepasst.

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