Im Jahresheft 2024 gehen sie unter anderem der spannenden Frage nach, ob Gehrden 1945 zum Ende des Zweiten Weltkriegs wirklich in einer nächtlichen und geheimen Sitzung vor einem Angriff der US-amerikanischen Streitkräfte bewahrt worden ist.
Beim Einmarsch der US-Armee in Gehrden im April 1945 sollen keine Schüsse gefallen sein, weil sich der damalige Bürgermeister Ottomar von Reden persönlich dafür eingesetzt haben soll, dass deutsche Soldaten die Stadt nicht mehr verteidigen. „Ottomar von Reden holte den deutschen Militärbefehlshaber zu einer geheimen nächtlichen Besprechung in die Franzburg, mit dem Ergebnis, dass in Gehrden weiße Fahnen gehisst wurden“, heißt es in den heimatkundlichen Blättern der Stadt Gehrden. Legende oder Wahrheit?
Ob es die nächtliche Geheimsitzung tatsächlich gab oder ob aus anderen Gründen ein Angriff auf die Burgbergstadt ausblieb, erklärt Temps in der neuen Ausgabe anhand umfangreicher Recherche und dem Studium zahlreicher Dokumente.
Das Jahresheft bietet darüber hinaus eine Fülle weiterer, lokalgeschichtlicher Themen: Wissenswertes erfahren Interessierte über die Bäckerei Geisemeyer am Steinweg, über das Bahnhofsrestaurant am Steintor und über die Bedeutung der Haferriede. Sie lesen etwas über die Hintergründe des Magnus-Denkmals bei Leveste und über den Bau des Vierständerhauses an der Kirchstraße, aber auch über das brandaktuelle Thema der geplanten, riesigen Stromversorgungsanlage am Gehrdener Berg bei Redderse. In einem weiteren Kapitel widmet sich Gastautorin Dr. Karin Ehrich zudem der Pädagogin Theodora von Loebell. Sie gilt als Gründerin des heutigen Matthias-Claudius-Gymnasiums.
Das 56-seitige, unterhaltsame „Jahresheft 2024“ kostet 5 Euro. Erhältlich ist es in der Buchhandlung Lesezeichen am Steinweg, in der Stadtbibliothek im Rathaus und auf dem Hof Hundertmark an der Großen Bergstraße.