Spartenleiter Mirko Wächter hat die Nominierung persönlich unterstützt. „Beide brennen einfach für den Volleyball“, sagt er. Die Sparte sei beim TSV Langreder erst vor drei Jahren gegründet worden. Mirhom und Bülow seien maßgeblich am Aufbau beteiligt gewesen. Die Sparte zähle bereits 122 Mitglieder. Das sei auch den Nominierten zu verdanken. „Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen“, sagt Mirko Wächter.
Malak Mirhom geht in die elfte Klasse der Leonore-Goldschmidt-Schule in Hannover. Für den TSV Langreder steht sie an bis zu sieben Tagen pro Woche in der Sporthalle. Dabei war sie schon 13 Jahre alt, als sie vor etwas mehr als drei Jahren zum ersten Mal beim Volleyballtraining in der Halle auftauchte. „Eine Freundin hat mich mitgeschleppt, weil ich das ausprobieren sollte“, erzählt sie.
Ihre Entwicklung als Spielerin war rasant. „Im ersten Jahr habe ich bei den U18-Mädchen gespielt, im zweiten Jahr zusätzlich bei der zweiten Damenmannschaft und im dritten Jahr auch als Aushilfe bei den ersten Damen in der Bezirksklasse“, erzählt die 17-Jährige.
Im vergangenen Februar startete ihre ehrenamtliche Funktionärslaufbahn. „Wir brauchten eine neue Jugendwartin“, erzählt Spartenleiter Wächter. Ihm sei als Kandidatin schnell Malak Mirhom eingefallen. „Sie stellt ihr Organisationstalent nicht nur als Kapitänin der zweiten Damenmannschaft oft unter Beweis“, sagt Wächter. Sie führe auch die Regie für das Publikums-Catering an den Spieltagen.
„Ich wurde zur Jugendwartin der Sparte gewählt“, sagt Mirhom. Ihre Aufgabe sei die Koordination des Trainings- und Spielbetriebes aller Jugendteams. Dazu zähle auch Verbandsarbeit sowie das Anmelden von Spielerpässen. „Ich kümmere mich um Spielverlegungen, informiere die Trainerteams und organisiere, dass die Kinder von genügend Betreuern begleitet werden“, sagt die 17-Jährige. Sie ist nach einem Kurzlehrgang seit zwei Jahren außerdem als Schiedsrichterin im Einsatz.
„Ich habe einfach eine große Leidenschaft für diese Sparte entwickelt – das motiviert mich“, sagt Mirhom. Im Nominierungstext für den Ehrenamtspreis werden darüber hinaus weitere Kompetenzen als besonders wertvoll hervorgehoben: Die Elftklässlerin ist ausgebildete Schulsanitäterin und Streitschlichterin. „Das hilft mir natürlich auch im Trainingsalltag“, sagt sie. Gleichwohl: Die Nominierung für den Ehrenamtspreis habe sie sehr überrascht und gefreut.
Auch die 19-jährige Eva Charlotte Bülow spielt nicht nur aktiv in der Volleyballsparte des TSV Langreder. Sie ist auch Trainerin der U18-Mannschaft, organisiert Heimspieltage und ist Ansprechpartnerin für die Spielerinnen.
Angefangen hat alles mit zwölf Jahren, damals noch in Gehrden. An der Spartengründung in Langreder war Bülow quasi mit beteiligt. Zweimal pro Woche trainiert Bülow die U18-Mannschaft, direkt danach stehen zwei Stunden eigenes Training im Programm. Nebenher organisiert die junge Frau noch Heimspieltage oder größere Turniere, darunter auch den Deistercup. „Dazu gehören auch die Planungen von Spielpaarungen“, sagt die 19-Jährige.
Und das alles organisiert sie neben der Schule und dem Abitur, welches sie in diesem Jahr absolviert hat. „Für mich war das immer der perfekte Ausgleich zur Schule“, sagt Bülow. Die Nominierung hat die 19-Jährige überrascht und gleichzeitig sehr gefreut. „Ich habe sehr viel Zeit als Trainerin in den Verein gesteckt und freue mich, dass das so wertgeschätzt wird.“
Und genau deshalb rollten vor einigen Wochen auch ein paar Tränen in Langreder: Bülow studiert jetzt in Erlangen und hat sich am letzten Heimspieltag vom Verein verabschiedet. „Es waren sehr viele Menschen, die ich mal trainiert habe, als Zuschauer da.“ Wächter richtete einige Wort an die junge Frau. „Mir wurde bewusst, dass ich für viele Menschen hier sehr wichtig bin, und das ist ein schönes Gefühl“, sagt Bülow. In Erlangen will sie sich einen neuen Verein suchen. Und wer weiß – vielleicht kommt Bülow ja für die Preisverleihung nach Hannover.