Die Wilhelm-Busch-Schule wird
für neun Millionen Euro umgebaut
Steigende Schülerzahlen und Wechsel in den Ganztag: Die Stadt will alle Grundschulen mit einem Masterplan fit für die Zukunft machen – davon profitiert zuerst die Lehrstätte in Hohenbostel

Hat höchste Priorität auf der Liste der Stadt: Die Wilhelm-Busch-Grundschule in Hohenbostel.foto: Cecelia Spohn
Barsinghausen. Steigende Schülerzahlen, der Wechsel in den Ganztag und veränderte Anforderungen an Schulbauten – all das stellt die Kommunen immer wieder vor große Herausforderungen. Die Stadt Barsinghausen hat darum jetzt das Projekt „Zukunftsstrategie Schulbau Barsinghausen“ auf den Weg gebracht. Konkret profitiert davon zunächst die Wilhelm-Busch-Schule in Hohenbostel, deren Umbau mit Priorität behandelt wird. Außerdem soll ein Masterplan für alle Grundschulstandorte im Stadtgebiet entwickelt werden.

Ein gemeinsamer Workshop mit den Grundschulleitungen sowie Vertretern und Vertreterinnen aus der Politik war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Wilhelm-Busch-Schule Investitionen am dringendsten benötigt. Darum sollen für die Jahre 2027 bis 2029 rund neun Millionen Euro bereitgestellt werden – so steht es in der entsprechenden Verwaltungsvorlage. Das Geld soll unter anderem dafür eingesetzt werden, Klassenzimmer zu erweitern, Toilettenanlagen zu erneuern sowie Sport- und Ganztagsflächen zu schaffen. Bereits in den Jahren 2025 und 2026 werden 1,2 Millionen Euro für Ausschreibungen, Honorare und Gutachten benötigt.

Der Schulausschuss billigte diesen Vorschlag in seiner Sitzung am Dienstag, 26. November. „Es gab große Zustimmung sowohl zu dem Masterplan mit der Priorisierung der Wilhelm-Busch-Schule als auch zu der Qualitätsoffensive im Ganztag“, sagt Schulausschussvorsitzender Andreas Lorch (SPD).

Schon 2023 hatte ein von der Stadt beauftragtes Unternehmen alle Grundschulen in den Blick genommen, bewertet und für den jeweiligen Standort eine Machbarkeitsstudie erstellt, außer für die Wilhelm-Stedler-Schule in der Barsinghäuser Innenstadt, die gerade neu gebaut wird. Es folgte der Workshop mit Politik und Grundschulleitungen, um Fragen zu Schülerzahlen, Bedarfen, Personalausstattung und Priorisierungen bei baulichen Maßnahmen zu diskutieren.

Dabei kam unter anderem heraus, dass die Schulleitungen Differenzierungsräume für Kleingruppen und Einzelarbeit für unbedingt notwendig halten. Dabei gehe es nicht um die Größe der Räume, sondern vor allem um den pädagogischen Nutzen. Die Politik unterstützt zwar eine multifunktionale Nutzung von Schulflächen, vor allem auf den Fluren, um dem Ganztagsangebot gerecht zu werden. Kritisch gesehen wird eine solche Nutzung aber bei den Unterrichtsräumen. Auch die Frage nach einer Reduzierung der Schulstandorte kam im Workshop auf – die Politik fordert dies zwar nicht direkt ein, die Diskussionen über mögliche Zusammenlegungen sollen aber weiter vertieft werden.

Ein wichtiger Punkt waren nicht zuletzt die baulichen Defizite in der Wilhelm-Busch-Schule. Sie hat demnach im Sommer massive Hitzeprobleme, sodass sogar die Schließung einzelner Räume in Betracht kam. Zudem sei eine Sanierung im Hinblick auf einen möglichen Neubau immer wieder verschoben wurden, sodass es nun Rückstände gebe, so das Kollegium. Ein großes Problem sei auch die Barrierefreiheit: Außer dem Hausmeisterraum und der Turnhalle sei keiner der Räume für Personen mit Mobilitätseinschränkungen erreichbar.

Die Workshops haben auch gezeigt, dass die vorliegenden Machbarkeitsstudien nicht ohne Weiteres in die Praxis umgesetzt werden können. Darum soll nun für die Adolf-Grimme-Schule in Barsinghausen, die Albert-Schweitzer-Schule in Großgoltern, die Astrid-Lindgren-Schule in Kirchdorf, die Ernst-Reuter-Schule in Egestorf und die Grundschule in Groß Munzel ein Masterplan entwickelt werden, in dem die Potenziale der jeweiligen Standorte noch einmal detaillierter, intensiver und kritischer betrachtet werden. Ziel ist es, auf dieser Grundlage geeignete Lösungen zu entwickeln. Für die Jahre 2025 und 2026 werden dafür jeweils 200.000 Euro bereitgestellt.

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