„Dafür haben sich viele Menschen aus dem Dorf jahrelang eingesetzt“, sagt Anwohnerin Kuhn. Hintergrund der Forderungen waren erhebliche Lärmbelästigungen, die bislang bei Tempo 50 durch den zunehmenden Schwerlastverkehr auf der maroden Fahrbahn verursacht wurden. Die Erschütterungen hinterließen auch Schäden. „Wenn die Lastwagen über die Schlaglöcher rasen, wird es nicht nur laut“, bestätigt eine weitere Anwohnerin. Die 38-Jährige wohnt ebenfalls unmittelbar an der Ortsdurchfahrt. Sie berichtet: „Durch die Erschütterungen sind Risse in unseren Wohnungsdecken entstanden.“ Sie habe kürzlich „alles neu spachteln lassen“.
Künftig soll es bei Tempo 30 nicht nur deutlich ruhiger zugehen. Für das neue Geschwindigkeitslimit hatten sich auch die Verantwortlichen der Grundschule und zahlreiche Eltern eingesetzt – wegen Sicherheitsrisiken durch Raserei. Es sei für Kinder auf dem Weg zur Schule sehr gefährlich, die Durchgangsstraße zu überqueren, beschreibt Anwohnerin Kuhn das Problem. Eine Mutter aus dem Haus gegenüber sagt sogar: „Ich war immer in Sorge, dass mein Sohn vom Windstoß eines rasenden Lastwagens erfasst wird.“
Im Frühjahr hatte bei einer Ortsbesichtigung auch Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof (SPD) angekündigt, die Landesstraßenbaubehörde um Sofortmaßnahmen zu bitten. Denn: Die L392 soll mittelfristig im Abschnitt zwischen Autobahnabfahrt und B65 erneuert werden. Dauerhaftes Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt in Groß Munzel hält der Verwaltungschef zwar für unwahrscheinlich. Eine temporäre Geschwindigkeitsreduzierung wurde nun aber umgesetzt.
Laut Landesbehörde wurde auf dem Abschnitt am Ortseingang entlang der Straße Auf dem Damm wegen Straßenschäden Tempo 30 angeordnet und das Tempolimit bis zur Straße Osterende verlängert. Diese Regelung gelte bis zur Sanierung der L392, teilt Behördensprecher Martin Klose auf Nachfrage mit.