Wer seinen Garten aufräumt, tue damit der Natur keinen Gefallen: „Wenn das Laub zusammengerecht und weggebracht wird und die Blumen, Büsche und Bäume jetzt beschnitten werden, nimmt man den Tieren Futter und Unterschlupfmöglichkeiten“, erläutert Steinhoff.
Sie rät dazu, diese Arbeiten auf den Frühling zu verschieben und sich in der Schnee- und Frostzeit an dem schönen Anblick des Gartens zu erfreuen. Im Frühjahr sei zudem die angefallene „Abfallmenge“ bereits geschrumpft. Blumen kämen besser durch den Winter, wenn sie jetzt nicht zurückgeschnitten würden. Ihre Hohlhalme dienten einigen Insekten als Winterquartier. Auch ein selbst gebautes oder gekauftes Insektenhotel helfe, die kalte Jahreszeit zu überstehen, so Steinhoff.
Das herabgefallene Laub der Bäume und Büsche müsse allerdings von den Rasenflächen entfernt werden, da diese darunter sonst schimmeln könnten. Es könne auf den Kompost kommen, unter die Büsche geharkt oder in einer Ecke des Gartens zusammengeschoben werden. Darin fänden Vögel Futter in Form von Pflanzenbestandteilen, Würmern und Insekten.
Mit einer mit Laub gepolsterten Holzkiste unter dem Blätter- und Reisigberg könne man einen gemütlichen Unterschlupf für Igel bauen. Auch einige übereinander gelegte alte Dachziegel könnten diesen Zweck erfüllen. Sie sollten mit Kompost und Laub bedeckt werden, auch eine Lücke als Durchschlupf sollte gelassen werden. Allerdings meint Steinhoff: „Die Igel stehen auf der Roten Liste. Ich habe dieses Jahr noch keinen gesehen.“ Als Futter für den ein oder anderen vielleicht doch auftauchenden stacheligen Gesellen empfiehlt sie Katzenfutter. Dieses sollte aber nicht über längere Zeit stehen gelassen werden, da es Ratten und Waschbären anlocke.
Obwohl die Vögel genug Nahrung finden sollten, könne ein Futterhäuschen aufgestellt werden. Insektenfresser wie Meisen mit kleinerem Schnabel brauchen sogenanntes Fettfutter mit Haferflocken, Kleie, Rindertalg und gehackte Nüsse. „Äpfel, Beerenobst oder Rosinen sind ebenfalls möglich“, ergänzt Steinhoff. Die übrigen, die „Kernbeißer“, mögen Samen, Kerne, Nüsse und Getreide. Von weizenhaltigem Vogelfutter rät Steinhoff ab, da es die meisten Vögel verschmähen würden.
Die Herbstzeit ist Pflanzzeit. Manche Pflanzen, sogenannte Kalt- oder Frostblüher wie zum Beispiel Mohnpflanzen, Jungfer im Grünen, Frauenmantel, Bärlauch, Primeln oder Eisenhut, keimen nur, wenn sie lange genug tiefen Temperaturen ausgesetzt waren. Auch alle Zwiebel- und Knollenpflanzen wie Hyazinthen, Märzenbecher, Blaustern, Schneeglöckchen, Narzissen, Milchstern und Krokusse sollten vor dem ersten Frost in den Boden. „Krokusse sind die beliebtesten Blumen zum Beispiel bei den Hummeln“, berichtet Steinhoff.
Auch Büsche wie männliche Weidensträucher, Weißdorn, Johannes- und Stachelbeerbüsche seien insektenfreundlich. Winterfutter lieferten zum Beispiel Schneebeere, Schneeball und Feuerdorn. „Wenn die Tiere im Winter einmal aufwachen, finden sie dort einen reich gedeckten Tisch“, erklärt Steinhoff. Zahlreiche Gliedertiere wie Hundert- und Tausendfüßler, Asseln und Spinnen würden sich hier tummeln.