Das hat das Fasszum Überlaufen gebracht
Ortsrat Linderte will Dorfgemeinschaftshaus nicht mehr an Privatleute vermieten

Wegen finanzieller Engpässe wird die Heizung im Dorfgemeinschaftshaus doch erst im nächsten Jahr erneuert.foto: Finn Bachmann (Archiv)
Linderte. Die Möglichkeiten für Privatleute, in einem öffentlichen Raum zu feiern, werden gerade deutlich eingeschränkt. Auf Antrag des Ortsrates in Linderte soll das dortige Dorfgemeinschaftshaus (DGH) künftig nur noch für Veranstaltungen von Vereinen, Verbänden und Institutionen vermietet werden. Die örtliche Bürgervertretung reagiert damit auf fortwährende Probleme mit privaten Feiern.

„Die eine oder andere Feier ist aus dem Ruder gelaufen“, stellt Ortsbürgermeister Karsten Erbelding fest. Bislang können laut städtischer Benutzungssatzung private Personen aus allen sieben Ronnenberger Stadtteilen die DGHs in Linderte und Vörie für ihre Feierzwecke nutzen. „Es ist nicht möglich, das auf die Ortschaft zu begrenzen“, sagt Frank Schulz, als Fachbereichsleiter im Rathaus für die städtische Gebäudewirtschaft zuständig. Das habe der Ortsrat gerne in der Hoffnung versucht, Mieter aus Linderte zu mehr Nutzungsdisziplin anhalten zu können. Nun muss das Gremium aber wohl oder übel das komplette Verbot der privaten Nutzung einleiten.

Das Fass zum Überlaufen gebracht hatte eine Feier vor wenigen Wochen, nach der die Mieter das DGH Linderte stark verschmutzt zurückließen. Zum folgenden Wochenbeginn habe daraufhin sogar die Probe des Musikzuges abgesagt werden müssen. „Man musste bewusst gehen, damit die Schuhe mitkamen“, berichtet Erbelding von seinen Erfahrungen im Saal an diesem Montag. Erst nach mehreren Reinigungsgängen seien die Folgen dieser Party beseitigt gewesen, sagt der Ortsbürgermeister.

In seiner öffentlichen Sitzung befürwortete der Ortsrat Linderte die Änderung der Benutzungssatzung einstimmig. Den eigentlichen Beschluss soll der Rat der Stadt spätestens zum Jahresbeginn fassen, kündigte Schulz an. Allerdings würden bereits jetzt keine Mietverträge mit Privatpersonen mehr abgeschlossen, stellte der Fachbereichsleiter fest. Gemeinhin schließt die Stadtverwaltung für jede Nutzung der DGHs eigens einen Mietvertrag ab.

Nach der Änderung steht für private Feiern in Ronnenberg als öffentlicher Raum nur noch das DGH in Vörie zur Verfügung. Den Unterschied zu Linderte erklärt Erbelding: „Das Dorfgemeinschaftshaus in Vörie ist bewirtschaftet. Damit kann man die Mieter besser kontrollieren.“

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