Windenergie: Weitere Einwendungen möglich
Bei den Planungen der Region und der Stadt stehen Beteiligungen an. Auch der Verein
Mensch + Wind und Investor UKA Nord informieren.

Weiterer Ausbau: In Deutschland soll es viel mehr Windenergieanlagen geben. Bis zu 15 davon könnten in Ronnenberg gebaut werden.foto: Patrick Pleul/dpa
Ihme-Roloven. Beim Thema Ausbau der Windenergie im Calenberger Land stehen in den kommenden Wochen die nächsten Möglichkeiten der öffentlichen Beteiligung an den Plänen der Region Hannover und der Stadt Ronnenberg an. Darauf einstimmen will zuvor der Verein Mensch + Wind. Abschließend ist eine Infomesse des Investors UKA Nord geplant. Wir geben einen Überblick über die Termine und die Hintergründe.

Rund 450 Stellungnahmen von Kommunen, Einwohnerinnen und Einwohnern, Bürgerinitiativen, Vereinen und Unternehmen hat die Regionsverwaltung in den vergangenen Monaten ausgewertet und die Abwägung dieser Einwendungen in einem aktualisierten Entwurf berücksichtigt. Das Ergebnis: Weiterhin sollen auf 2,34 Prozent des Regionsgebiets insgesamt 40 Vorranggebiete für die Windenergienutzung gesichert werden. Auf diesen Flächen hätte dann der Bau von Windkraftanlagen Vorrang vor allen anderen Nutzungen. Eine dieser Flächen befindet sich zwischen Linderte, Ihme-Roloven und Hiddestorf. Dort könnten auf Ronnenberger Stadtgebiet bis zu zehn Windräder gebaut werden.

Die Unterlagen zum aktuellen Entwurf sollen noch bis zum 23. Dezember im Service-Center der Region Hannover, in der Hildesheimer Straße 20 in Hannover, und online unter www.regionalplanung-hannover.de erneut einsehbar sein. Dann besteht noch einmal die Möglichkeit, Stellungnahmen zu den geänderten Gebieten und Inhalten abzugeben. Zum Abschluss des Verfahrens entscheidet die Regionsversammlung über die Stellungnahmen und den Entwurf und beschließt ihn gegebenenfalls als Satzung. Die Satzung bedarf der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde, das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser.

Neu ist in diesem Zusammenhang: Die Region Hannover plant die neuen der Windenergie-Gebiete nicht mehr im Rahmen einer Änderung des Regionalen Raumordnungsprogramms 2016 (RROP), sondern als „Sachliches Teilprogramm Windenergie“. Das Teilprogramm ist als eigenständiger Raumordnungsplan vom RROP entkoppelt und damit auch über die Geltungsdauer des RROP 2016 hinaus rechtswirksam. Möglich macht den Verfahrenswechsel eine entsprechende Änderung des Niedersächsischen Raumordnungsgesetzes.

Welche Möglichkeiten der Einflussnahme die betroffenen Bürgerinnen und Bürger noch haben, darüber hat der Verein Mensch + Wind bereits am 20. November allen Interessierten im Dorfgemeinschaftshaus Vörie berichtet.

Auch die Stadt Ronnenberg treibt derweil Pläne voran, Flächen auf ihre Tauglichkeit für den Bau von Windkraftanlagen zu untersuchen. Eine sogenannte frühzeitliche Beteiligung der Öffentlichkeit an der Änderung des Flächennutzungsplans ist für den Dezember geplant. Am Mittwoch, 11. Dezember, von 9 bis 16 Uhr sind die entsprechenden Unterlagen im Rathaus in Empelde offen einsehbar. In den folgenden Tagen bis zum 18. Dezember gilt dies nach vorheriger telefonischer Anmeldung. Online sind die Unterlagen unter den Bauleitplanungen auf der Seite www.ronnenberg.de zu finden. Die Planungen der Stadt gehen über die Vorrangflächen im „Teilprogramm Windenergie“ der Region Hannover hinaus.

Eine Erweiterungsfläche beschäftigt sich mit einem Bereich zwischen dem Bettenser und dem Ohlendorfer Holz an der Hiddestorfer Straße. Dort könnten bis zu fünf weitere Windanlagen entstehen. Auch dieser Beteiligung geht eine Informationsveranstaltung voraus. Am Dienstag, 10. Dezember, um 17 Uhr veranstaltet der Investor UKA Nord im Dorfgemeinschaftshaus Linderte, Bürgerstraße 2, eine Infomesse. Auch dort liegen die Unterlagen der Verwaltung aus.

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