Schranken sichern Unterführung bei Hochwasser
Nach Überflutungen: Die Durchfahrt von Autos soll an der Straße Am Sportpark künftig verhindert werden

An der Einfahrt zur Unterführung an der Berliner Straße sind die geöffneten Schranken Anfang der Woche zu sehen.foto: Ingo Rodriguez
Empelde. Der Klimawandel erfordert manchmal ungewöhnliche Maßnahmen: Im Ronnenberger Stadtteil Empelde will die Stadtverwaltung mit dem Aufstellen von Schranken an der Unterführung zum Sportpark künftig Autofahrer bei Hochwasserlagen schützen. Die rot-weißen manuell klappbaren Sperren stehen nun auf beiden Seiten der Senke unter der Bahnstrecke. Damit könnte die Durchfahrt für Autofahrer gesperrt werden.

Anlass für die Installation der Schranken ist der Starkregen am Morgen des 4. Septembers, bei dem die Kanalisation in der Senke überfordert war. Die Fahrbahn der Straße Am Sportpark wurde an ihrem tiefsten Punkt bis zu 70 Zentimeter überflutet. Die Feuerwehr musste die Straße zwei Stunden lang sperren und Autofahrer aus ihren liegen gebliebenen Fahrzeugen retten. Diese waren trotz des hoch stehenden Wassers in die Unterführung eingefahren und blieben im Wasser stecken. Erst wenig später konnte die Durchfahrt von Einsatzkräften gesperrt werden.

„Ich persönlich kann es nicht verstehen, dass wir immer wieder Autos aus dem Wasser ziehen müssen“, hatte Erster Stadtrat Torsten Kölle im Eindruck des Einsatzes der Retter gesagt und reagiert. Denn solche Fälle hatte es in der Vergangenheit bereits immer wieder gegeben, wenn die Unterführung überschwemmt war. Es galt also, der Unvernunft der Autofahrer buchstäblich einen Riegel vorzuschieben. Die aufgestellten Schranken sind einfachster Bauart. „Da ist keine Elektronik dran“, stellt Kölle jetzt fest. Vielmehr müssen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr oder des Bauhofes die Schlagbäume auf beiden Seiten der Straße jeweils von Hand um 90 Grad in die Fahrbahn
klappen.

Damit die Schranken nur bei Hochwasser betätigt werden, sind die Klappsperren gesichert. Im Notfall können sie von den Einsatzkräften schnell geöffnet werden. „Der Bauhof und die Feuerwehr haben einen Schlüssel“, sagt Kölle. Bei entsprechenden Wetterprognosen sollen Posten vor Ort die Lage prüfen und im Fall einer Überflutung der Unterführung schnell reagieren können. In den meisten Fällen dieser Art dauert die Gefahr in der Senke etwa 30 bis 40 Minuten an, hat Stadtbrandmeister Gunner Scheele beobachtet.

Zu den Kosten konnte Kölle keine genauen Angaben machen. Die zuvor für die Schranken auf beiden Seiten kalkulierten 5000 Euro seien aber nicht überschritten worden, versicherte er.

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