Seine Gründe, diesen Berufsweg einzuschlagen, spiegeln auch das besondere Anforderungsprofil wider: „Ich wollte etwas im Bereich Sport machen, interessiere mich aber auch für Handwerk und Technik. Und ich habe gerne mit Menschen zu tun“, sagt Behluli. Der Beruf eines Fachangestellten für Bäderbetrieb sei ein toller Mix. Der städtische Schwimmmeister Pengel nennt vor diesem Hintergrund die dazugehörigen Lerninhalte der Azubis: „Erste Hilfe, Rettungsschwimmen, Filtertechnik, Reinigungsarbeiten, Schwimmkurse geben.“ Die Ausbildungsinhalte und Aufgaben der ausgelernten Fachangestellten seien vielfältig, die Aufgaben sehr verantwortungsvoll und viel mehr als nur die Badeaufsicht.
Gerade erst zu Dienstbeginn hat der Azubi die alltägliche Wasserprobe genommen. „Um die Chlor- und pH-Werte zu überprüfen“, sagt Behluli. Erst vor wenigen Tagen hat er das Team auch beim Einbau der Rohre für die Enteisungsanlage im Freibadbecken unterstützt. „Damit die Wände im halb gefüllten Becken keinen Schaden nehmen, wenn es friert“, sagt Betriebsleiter Pengel.
Trotz der vielschichtigen Aufgabengebiete hebt Pengel die notwendigen Schritte hervor, damit der Azubi später auch die verantwortungsvolle Badeaufsicht übernehmen kann. Gerade erst habe Behluli das Deutsche Schwimmabzeichen in Gold gemacht. „Bis zur Zwischenprüfung muss er das Rettungsschwimmabzeichen in Silber haben“, sagt der Schwimmmeister. Gleichwohl: Als Aufsichtskraft für die Badegäste werde er während der gesamten Ausbildungszeit nie alleine eingesetzt. Genug zu tun gibt es für den Auszubildenden trotzdem: „Ich habe gerade auch angefangen, bei den Kinderschwimmkursen mitzuhelfen“, sagt er. Dabei sei es erforderlich, den Jungen und Mädchen die Beinschläge und Armzüge beizubringen. Ein weiterer Ausbildungsschwerpunkt: „Der gesamte Wasserkreislauf mit dem technischen Bereich im Keller“, sagt Meister Pengel. Der Azubi ergänzt: „Wie man die Filter spült, habe ich schon gelernt.“ Derzeit wird er im Frühdienst von 7 bis 15 Uhr eingesetzt. Später soll er an die Frühschichten ab 5 Uhr, die Spätschichten ab 12.30 Uhr sowie an die Wochenenddienste herangeführt werden.
Behluli ist im September gerade erst 18 Jahre alt geworden, besitzt schon einen Führerschein und kommt täglich mit dem Auto zur Arbeit. „Ich wohne noch bei meinen Eltern“, sagt der Junggeselle. Während der dreijährigen Ausbildung führt ihn sein Weg an zwei Tagen pro Woche zur Berufsbildenden Schule 3 in Hannover. Dort besucht eine von zurzeit zwei Klassen mit insgesamt 50 angehenden Fachangestellten für Bäderbetriebe – aus ganz Norddeutschland.
Für den 18-Jährigen ist der Ausbildungsplatz im Delfi-Bad genau das, wonach er gesucht hatte. Behluli ist in Weetzen aufgewachsen und hat vor einem Jahr an der KGS Ronnenberg seinen Realschulabschluss gemacht. Anschließend habe er an einer Privatschule in Hannover mit einer Ausbildung zum kaufmännischen Assistenten als Informatiker begonnen. „Ich war immer fasziniert von Computern, aber die Ausbildung hat mich wenig überzeugt“, begründet er den Abbruch.
Deshalb suchte Behluli nach einer neuen Herausforderung, möglichst in einem sportlichen Bereich. Denn: Behluli spielt seit seiner Kindheit Fußball, kickte als A-Jugendlicher mit der JFV Calenberger Land in der Regionalliga – der zweithöchsten Spielklasse. Inzwischen ist er bei den Herren des SV Gehrden in der Bezirksliga aktiv. „Ich habe in die Richtung Fitnesskaufmann gedacht, aber dann im Internet die Stellenausschreibung für die Ausbildung im Delfi-Bad gefunden“, erzählt er.
Nach einer ausgiebigen Recherche stand sein Entschluss fest: „Der Beruf ist ein toller Mix und genau das, was ich wollte“, sagt er nach den ersten Ausbildungsmonaten. Die Arbeit mache sehr viel Spaß, das Miteinander im Team sei sehr harmonisch. „Ich fühle mich richtig wohl“, so Behluli.
Auch Pengel findet lobende Worte: „Wir sind sehr zufrieden mit ihm: Er kann auch gut mit anpacken und ist zuverlässig“, sagt der Betriebsleiter über das neue Multitalent im nun sechsköpfigen Team. Was Pengel zudem unterstreicht: „Der Job ist krisensicher und wird bezahlt nach Tarifvertrag im Öffentlichen Dienst.“