Das Angebot stammt vom Deutschen Basketball-Bund, unterstützt wird die Schule von ehrenamtlichen Übungsleitern des SV Gehrden (Gehrden Baskets). Ziel der Aktion ist es, den Grundschülern die Sportart Basketball vorzustellen und ihnen ein positives Sporterlebnis zu vermitteln. Gleichzeitig werden die Grundschulen mit Minibasketbällen ausgestattet.
Basketball boomt. Nicht zuletzt nach den jüngsten Erfolgen mit dem Weltmeistertitel der Herren und dem Olympiatitel der Frauen in der 3x3-Variante. Auch Gehrden profitiert davon. Die noch junge Basketballsparte des SV Gehrden hat 120 Mitglieder, alle Spiel- und Altersklassen sind besetzt – und es muss sogar ein Aufnahmestopp verhängt werden. „Es fehlt an Hallenzeiten und an Trainern“, sagt René Ulbrich vom SV Gehrden. Gesucht würden allerdings noch Mädchen, die Lust auf das „körperlose Spiel“ haben. „Sie nehmen wir auf jeden Fall auf“, sagt er.
Gemeinsam mit Nadine Lang und Karsten Rautenberg ist Ulbrich in die kleine Grundschulhalle gekommen, um den Basketballvormittag gemeinsam mit den Lehrern Annika Thometzek und Matthias Wilms zu verbringen und sie zu unterstützen. Dafür haben sie einen Urlaubstag geopfert. Ulbrich ist ehrlich: „Wir hoffen, dass wir die Kinder für den Sport begeistern können“, sagt er.
Basketball sei ein wunderbarer Sport für Kinder, meint Lehrerin Annika Thometzek. Das Spiel sei fair und fördere die Team-, die Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit. Die Kinder durchlaufen während ihrer Übungseinheit verschiedene Stationen. Es wird gepasst, gedribbelt, und erste werden Spielformen erprobt. Im Anschluss an die Aktionswoche nehmen die Jahrgänge drei und vier zusätzlich an der Überprüfung für das Basketballabzeichen „Bronze“ teil.
Die Jungen und Mädchen der 3A brauchen keine Anlaufzeit. Sie sind sofort drin im Sport. „Alle sind mit Eifer und Freude bei der Sache“, sagt Annika Thometzek. Sie sei zudem überrascht, wie schnell richtig gute Spiele zustande kämen.
Thometzek erinnert auch an das Zertifikat, das die Grundschule trägt: sportfreundliche Schule. Diesem Anspruch wolle die Schule gerecht werden. „Wir versuchen, einen Gegenpol zum Medienkonsum zu setzen und die langen Sitzphasen am Nachmittag aufzufangen“, sagt sie. „Die Atmosphäre beim Basketball ist einfach toll.“ Dort werde viel für die Gemeinschaft getan.
Derweil versucht sich der achtjährige Finn beim Korbwurf. Nicht jeder Versuch findet ins Ziel, aber egal. „Es macht mir trotzdem großen Spaß“, sagt er. Jilke steht direkt neben ihm. Sie habe viel gelernt, sagt sie. Nun versuche sie, besser zu werfen. Besser treffen will Leonard. Der Achtjährige ist zufrieden. „Es klappt ganz gut“, meint er.
Die Grundschule Am Castrum kooperiert nicht nur mit den Basketballern, auch mit der Tennisabteilung des SV Gehrden und den Empelder Maddogs. Zu den Maddogs seien zehn Schüler zum Schnuppertraining gegangen, erzählt Wilms, neun seien geblieben. Gelungene Nachwuchsarbeit nennt man das wohl.