Am ersten Tag des zweitägigen Treffens referierte Sabine Buhr vom Projekt Koordination GVP in Niedersachsen und dem Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen zum Thema Grundlagen und Ziele der gesundheitlichen Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase (GVP) in Niedersachsen. Anschließend ging Prof. Stephanie Stiel vom Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover der Frage nach, welche Erkenntnisse bereits über die praktische Umsetzung der GVP aus der Forschung gewonnen werden konnten. Susanne Dinklage vom Palliativstützpunkt im Landkreis Diepholz berichtete als dritte Rednerin über Eindrücke zur GVP aus der SAPV-Praxis. Im Anschluss an die Vorträge bestand die Möglichkeit, sich bei einem gemeinsamen Abendessen auszutauschen.
Der zweite Tag war der aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Patientenverfügungen gewidmet. Zur praktischen Einstimmung führten Dr. Carsten Rädisch, Peter Lomnitzer und Cora Schulze, die 1. Vorsitzende und Geschäftsführerin des FV SAPV, ein Rollenspiel auf. Dargestellt wurde eine Beratungssituation, deren Ziel eine schriftlich verfasste und notariell beglaubigte Patientenverfügung sein sollte. Dr. Rädisch übernahm die Rolle des Patienten Herrn Selbstständig, Lomnitzer die Rolle von Herrn Fix, dem Sohn und Vorsorgebevollmächtigten. Cora Schulze fungierte als Notarin „Frau Aktenlage“.
Anschließend setzten sich die Teilnehmenden mit einer vorliegenden Patientenverfügung auseinander. Sie erarbeiteten, ob und wenn ja, auf welche Situationen, Erkrankungen und medizinisch-pflegerischen Maßnahmen die Inhalte aus der Patientenverfügung anwendbar wären. Außerdem wurde geprüft, ob Herleitungen für nicht beschriebene Versorgungssituationen möglich wären. Im zweiten Teil erarbeiteten die Teilnehmenden Herausforderungen für die praktische Versorgung durch die Patientenverfügung und entwickelten Lösungsansätze. Ines Finger, Koordinatorin und 1. Vorsitzende vom Palliativnetz Deister-Vorland, zeigte sich anschließend sehr zufrieden: „Auch dieser Workshop war, wie bereits in den Jahren 2022 und 2023, von einem sehr wertschätzenden und vertrauensvollen Miteinander geprägt.“ Der nächste Workshop in Barsinghausen sei für den 7. und 8. November 2025 geplant, das Thema stehe noch nicht fest.