„Wir sind am frühen Mittwochmorgen mit der Bahn nach Essen gefahren, um die neuen Fahrzeuge abzuholen“, berichtet Gemeindebrandmeister Bullerdiek. Im Vorfeld dieser Beschaffung seien zahlreiche Feuerwehrkräfte gemeinsam mit der Verwaltung damit beschäftigt gewesen, eine entsprechende Leistungsbeschreibung auszuarbeiten. Die Verwaltung habe sich vor etwa einem Jahr um die Ausschreibung gekümmert. Die Firma GEWA aus Essen gab schließlich das beste Angebot ab.
Dass die Gemeinde auch bei der Region Hannover Zuschüsse für das Projekt beantragt hatte, erwies sich als Volltreffer. Denn: Laut Feuerwehrkommando betragen die Gesamtkosten für alle fünf MTW rund 470.000 Euro. Die Region beteiligte sich jedoch am Kauf von vier Neubeschaffungen mit jeweils 25.000 Euro. Nur für die einzige Ersatzbeschaffung gab es richtlinienkonform kein Fördergeld.
„Trotzdem haben wir durch die Gesamtfördersumme von 100.000 Euro ein Fahrzeug quasi kostenlos bekommen“, berichtet Bullerdiek. Vier MTW seien reine Neubeschaffungen für die Feuerwehren Sorsum, Evestorf, Degersen und Wennigser Mark. Ein Transporter ist eine Ersatzbeschaffung für die Feuerwehr Wennigsen. Das Vorgängermodell hat verschiedene Mängel, die Außerbetriebnahme steht mit dem Ablauf der TÜV-Betriebserlaubnis in Kürze bevor.
Der Gemeindebrandmeister erläutert, warum die neuen Fahrzeuge so wichtig für die Arbeit der Einsatzabteilungen sind. Notwendig sind die Beschaffungen demnach grundsätzlich, weil die Feuerwehren der Gemeinde Wennigsen weiterhin einen Mitgliederzuwachs verzeichnen – in den Einsatzabteilungen, aber auch in den Kinder- und Jugendfeuerwehren. Vor diesem Hintergrund habe das Kommando bei der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes bereits vor gut 15 Jahren auf eine Konzeptänderung hingearbeitet, so Bullerdiek.
Er erläutert den „Deal“ mit Politik und Verwaltung der Gemeinde: „Bei notwendigen Ersatzbeschaffungen für Löschfahrzeuge sind seitdem kleinere und kostengünstigere Einsatzfahrzeuge mit gleicher Beladung, aber für nur sechs anstatt neun Personen eingeplant“, so der Gemeindebrandmeister. Gleichzeitig seien aber dafür zusätzliche MTW notwendig, um stets genügend Rettungskräfte der Feuerwehren zu den Einsatzorten transportieren zu können, beschreibt Bullerdiek das neue Konzept. Die fünf MTW haben Mercedes-Sprinter-Fahrgestelle, eine Dachklimaanlage und eine zweite Funksprechstelle im Mannschaftsraum. Drei haben ein Hochdach.
Ein wichtiger Synergieeffekt und Nebenaspekt: Die Nachwuchsabteilungen profitieren ebenfalls von den Transportern. „Wenn sie zu einer Aktivität fahren, können die Betreuer die MTW ebenfalls nutzen“, so Bullerdiek. Zuvor seien diese Fahrten oft in Privatfahrzeugen abgewickelt worden. „Oder mit den Löschfahrzeugen, die aber für Einsätze bereitstehen müssen“, beschreibt Bullerdiek das bisherige Problem. Die neuen Fahrzeuge stehen aber auch für Fahrten von Einsatzkräften zu Ausbildungen und Lehrgängen zur Verfügung.