Wenn Eltern Unterstützung brauchen
Gemeinde will Netzwerk „Frühe Hilfen“ unbefristet fortsetzen.Finanzelle Förderung durch die Region würde Personalkosten finanzieren.

Eines von vielen Angeboten der „Frühen Hilfen“: Maxi und Baby Leya (v. l.), die ehemalige Netzwerkkoordinatorin Christin Baden sowie Heil- und Medienpädagogin Jessica Bartels-Sonntag und die Leiterin der Bücherei Wennigsen, Caren Bock, im Elternzeit-Café Wennigsen.Foto: Emma Firlus
Wennigsen. Seit elf Jahren ist das Netzwerk „Frühe Hilfen“ als Teil der Präventions- und Bildungskette der Gemeinde Wennigsen etabliert. Es unterstützt Familien in allen möglichen Lebenslagen bei Problemen oder Schwierigkeiten: von überlasteten Eltern mit Kleinkindern über von Armut bedrohte Alleinerziehende bis hin zu sozial isolierten Familien. Ende des Jahres läuft die Kooperationsvereinbarung mit der Region Hannover aus. Statt wie bislang befristet soll sie nun auf unbestimmte Zeit verlängert werden. In seiner Sitzung am 21. November entscheidet darüber der Wennigser Rat.

„Um Kindern von Beginn an eine faire Chance auf eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen, ist es besonders wichtig, Familien in schwierigen Lebenssituationen passende Hilfeangebote zu vermitteln“, heißt es in der Verwaltungsvorlage über die angestrebte Fortsetzung der „Frühen Hilfen“. Wennigsen war 2014 eine der ersten Kommunen, die sich die dem „Frühen-Hilfen“-Netzwerk angeschlossen haben.

Viele Angebote sind über die Jahre daraus entstanden. Eine vollständige Auflistung mit Informationen und Kontakten gibt es auf der Homepage der Gemeinde unter dem Punkt Bildung und Soziales.

Elternzeit-Café

Im Elternzeit-Café können junge Eltern neue Kontakte knüpfen, Beratungs- sowie Unterstützungsangebote für Familien in der Gemeinde kennenlernen und sich so ein stabiles Netzwerk aufbauen. Babys und Kleinkinder im Alter bis zwei Jahre sammeln währenddessen erste gemeinsame Spielerfahrungen. Das Elternzeit-Café findet alle zwei Wochen jeweils mittwochs von 9.30 bis 11 Uhr im Gemeinschaftshaus der Ökosiedlung, Unterm Hollerbusch 1, statt.

Hausbesuchsprogramm „Bin da!“

Mit „Bin da!“ erhalten junge Familien Unterstützung von qualifizierten Ehrenamtlichen, die sie zu Hause besuchen. Diese können beispielsweise mit Geschwisterkindern spielen, mit dem Baby spazieren gehen oder die Mutter oder den Vater zum Arzt begleiten. Der Einsatz wird individuell nach dem Bedarf der Eltern gestaltet.

Eltern-Kind-Spielgruppen

In der Gemeinde werden regelmäßig verschiedene Eltern-Kind-Spielgruppen angeboten. Im Meriba, Klosteramthof 3, gibt es mittwochs und freitags jeweils von 10 bis 11.30 Uhr ein geleitetes Angebot für Kinder von eins bis drei Jahren mit einem Eltern-/Großelternteil. Der Waldorfkindergarten in Sorsum bietet mehrmals im Jahr einen Spielkreis mit mehreren Terminen im Block an.

Eltern-Coaching

Zwei Eltern-Coaching-Kurse mit jeweils mehreren Terminen finden im Rahmen der „Frühen Hilfen“ statt. Der Kurs „Klein­­kindstark“ richtet sich an Mütter und Väter mit Kindern im Alter bis drei Jahre. „Starke Eltern – starke Kinder!“ ist für drei- bis zehnjährige Kinder gedacht. In den Coaching-Kursen erhalten Eltern praktische Tipps und Anleitungen, wie sie die individuellen Bedürfnisse und Entwicklungsschritte ihres Kindes besser verstehen und Konflikte so einfacher und wirksamer lösen können.

Koordinatorenstelle ist neu ausgeschrieben

Das Auslaufen der befristeten Kooperation hat die Region zum Anlass genommen, die Vereinbarung zu aktualisieren und auf unbestimmte Zeit zu schließen. Darin eingeschlossen ist die Förderung einer Teilzeitstelle (25 Prozent) für die Netzwerkkoordination. 23.000 Euro würde die Region jährlich für Personal- und Sachkosten beisteuern und die Stelle somit weitgehend gegenfinanzieren.

In Wennigsen ist die Koordinatorenstelle der „Frühen Hilfen“ seit September vakant und nur vertretungsweise mit wenigen Stunden besetzt. Das Ausschreibungsverfahren zur Nachbesetzung läuft.

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