Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können. „Wir sind gerade dabei, einen Spieleraum einzurichten“, berichtet Kebsch-Jandel. Neben kleinen, leicht verschiebbaren Tischen und Sitzwürfeln befanden sich bereits viele Kisten mit verschiedenen Bau- und Steckklotzsystemen wie Kapla oder Lego in dem Raum. Für einen großen Straßenteppich gibt es entsprechende Spielzeugautos. Hinzu kommen jetzt die gewonnenen Spiele, mit denen die Ausstattung komplettiert werden soll. „Einiges haben wir ja auch noch in den Klassen“, stellt Butz fest.
In dem Raum sollen die Kinder nun beispielsweise Zeiten der Freiarbeit, Betreuungs- oder Belohnungsstunden verbringen. „Gute Spiele sind eine wichtige Ergänzung des schulischen Bildungsangebots“, meint Manfred Spitzer vom ZNL in Ulm. Und auch im Ganztagskonzept spielt der Raum eines Rolle – zusammen mit einem Nachbarraum, in dem sich Geräte wie ein Krökeltisch befinden.
Mithilfe der Spiele erhoffen sich die Pädagogen unter anderem Verbesserungen in der Koordination. Aber auch für das Erlernen und Verfestigen der deutschen Sprache sollen Spiele eine bedeutende Hilfe bieten. „Insbesondere das spielerische Erlernen von deutschen Begriffen passiert dabei fast selbstständig“, heißt es im Konzept der THS.
In der Grundschule in Empelde habe man erkannt, dass die Kinder zum Teil unterschiedliche Angebote benötigen, berichtet Butz, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Alexander Colbatzky für die Kinder da ist. „Nicht jeder und jede möchte in den Pausen raus und toben“, stellt sie fest. Im Rahmen der Entwicklung zur Unicef-Schule würden die Mädchen und Jungen zunehmend in die Prozesse und Entscheidungen einbezogen, sagt Kebsch-Jandel.
Beispielsweise durften sich die Schüler Arbeitsgemeinschaften wünschen. Zudem gibt inzwischen innerhalb der Sporthalle Fußball- und Basketballpausen – aber auch mehr Ruhezeiten. Dazu wurde eine Lesewerkstatt eröffnet. Das besondere: Die Kinder führen dabei selbst Aufsicht. „Wir schließen nur noch die Türen auf. Den Rest machen die Kinder allein“, sagt Butz.
Vor dem Spielen gibt es für die Mädchen und Jungen jetzt aber zunächst noch eine Menge zu tun. Die gerade erst angekommenen Spiele sind nämlich überwiegend noch gar nicht richtig ausgepackt. Aber auch diese Aufgabe werden die Kinder voraussichtlich überwiegend spielerisch lösen.