Für eine lebendige Erinnerungskultur
Jusos Barsinghausen reinigen Stolpersteine

Im Einsatz: Jusos aus Barsinghausen reinigen die Stolpersteine in der Stadt, die an das Schicksal von Opfern des NS-Regimes erinnern.foto: privat
Barsinghausen. Die Jusos Barsinghausen – die Jugendorganisation der SPD – haben auch in diesem Jahr wieder Stolpersteine im Barsinghäuser Stadtgebiet gereinigt. Etwa 50 Stolpersteine erinnern an jüdische Bürgerinnen und Bürger und andere Opfergruppen des Nationalsozialismus, die in Barsinghausen gelebt haben.

Die Aktion begann mit einem Vortrag des ehemaligen Stadtarchivars der Stadt Barsinghausen. „In seiner Funktion hat er unter anderem die Geschichte der Opfer des Nationalsozialismus sorgfältig recherchiert und uns wertvolle Informationen bereitgestellt“, berichten die Jusos. Ein besonderer Schwerpunkt des Vortrags lag auf Bertha David, geborene Hirschberg, und Samuel Hirschberg. Sie gehörten zu den zwei, möglicherweise auch drei jüdischen Familien, die in Winninghausen lebten.

Bertha David, ihre Tochter Hanna und ihr Ehemann wurden am 23. Juli 1942 nach Theresienstadt und anschließend nach Auschwitz deportiert. Am 28. Oktober 1944 wurden sie vermutlich in Auschwitz ermordet. Samuel Hirschberg wurde aus einem jüdischen Altersheim im nordrheinischen Rheydt nach Theresienstadt deportiert und verstarb dort am 3. November 1942.

Aaron Täger, der Vorsitzende der Juso-AG, betonte: „Vor dem Hintergrund von Vandalismus-Vorfällen an Stolpersteinen, wie kürzlich in Seelze, ist es wichtig, die Erinnerungskultur an die grausamen Verbrechen der Nazis weiterhin mit lebendigem Engagement aufrechtzuerhalten.“ Der stellvertretende Vorsitzende Dennis Knorn ergänzte: „Es kommt auf jeden von uns in der Gesellschaft an, Antisemitismus und Rassismus die rote Karte zu zeigen.“

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