Betreiber des Wasserparks blicken schon voraus
Rund 1400 Badegäste mehr als im Vorjahr haben das Naturbad besucht.Sonderaktionen sollen künftig bei schlechtem Wetter Publikum locken.

Ziehen für die vergangene Saison eine positive Bilanz: Sigrid Röhrbein, Cornelia Weinert, Martin Dankert und Christoph Ziegler.Foto: Ingo Rodriguez
Wennigsen. Im Wasserpark Wennigsen herrscht zurzeit eine friedliche Stille. Nach der abgelaufenen Sommersaison fegen der angestellte Rettungsschwimmer Christoph Ziegler und Kollege Rolf Lendzian nur etwas Laub und erledigen einige Herbstarbeiten. „Die Becken bleiben gefüllt. Das Wasser wird erst für die Reinigung im Frühjahr abgelassen“, sagt Martin Dankert, stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins. Eisbildung könne den Folien am Boden nichts anhaben. „Die sind mit Druckpolstern ausgestattet.“

Nach der Sommersaison zieht der Trägerverein eine positive Bilanz: „Insgesamt waren 25.945 Badegäste da“, sagt die Vorsitzende Sigrid Röhrbein. Trotz der verspäteten Saisoneröffnung seien in Summe rund 1400 Gäste mehr als 2023 gekommen. Die notgedrungen um zwölf Tage verschobene Saisoneröffnung am 30. Mai habe der Bilanz aber etwas geschadet. „Bevor wir aufgemacht haben, war das Wetter toll, aber nach der Eröffnung wurde es schlechter“, berichtet Schatzmeisterin Cornelia Weinert. „Wir hätten aber nicht pünktlicher starten können, weil unter anderem wegen fehlender Ersatzteile die Außenduschen mit Verspätung repariert wurden“, so Röhrbein.

An die Gesamtzahl von rund 36.000 Badegästen aus dem heißen Rekordsommer 2022 wäre aber auch im Fall eines pünktlichen Saisonbeginns nicht zu denken gewesen. „Der Juni war zahlenmäßig deutlich schlechter als im Vorjahr“, berichtet die Schatzmeisterin. Bis zum Beginn der Sommerferien Mitte Juli seien gerade einmal 6000 zahlende Gäste verzeichnet worden. Vizevorsitzender Dankert beschreibt das Besucherverhalten: „Wenn es an Spitzentagen richtig heiß ist, kommen gleich bis zu 1600 Menschen, aber wenn es nur drei Grad kälter wird, passiert tagelang wenig.“ Trotzdem sei im Juli und August der Andrang größer gewesen als im Vorjahr.

Der Trägerverein beziffert die Einnahmen aus der abgelaufenen Saison auf 71.589 Euro. „Es war trotz der höheren Gästezahl etwas weniger als im Jahr 2023, weil mehr Kindertickets verkauft wurden“, sagt die Vorsitzende Röhrbein. Außerdem habe das Bad wegen des unbeständigen Wetters mehr Tages- als Saisonkarten verkauft. Das Gesamtfazit fällt positiv aus: Die neue Öffnungszeit – außerhalb der Sommerferien – passe gut ins Konzept. Um 14 Uhr an Werktagen wurde in dieser Saison geöffnet, das sind vier Stunden später als bisher. „Vormittags kommen kaum Besucher, wenn keine Ferien sind, deshalb können die Mitarbeiter in dieser Zeit gut einige Arbeiten erledigen“, so Röhrbein. Das Früh- und Spätschwimmen ist von der neuen Regelung ausgenommen.

Weitere Erkenntnisse der vergangenen Saison: Die 2021 komplett sanierte Technik funktioniert bestens. „Das Gesundheitsamt hat regelmäßig Wasserproben entnommen, aber es gab nie Beanstandungen – auch nicht an Spitzentagen mit viel Andrang in den Becken“, sagt die Vorsitzende. Ebenfalls ein Pluspunkt: Den neuen Mitarbeiter Christoph Ziegler hat der Trägerverein nach dessen Probezeit Ende September übernommen und fest angestellt.

Der Neue zieht auch seinerseits ein positives Fazit: „Ich hatte einen guten Einstieg.“ Rettungsschwimmer Ziegler wird in Kürze auch noch eine Ausbildung zum Schwimmlehrer absolvieren. Denn er habe festgestellt, dass es im Wasserpark unter den Gästen eine große Nachfrage nach Schwimmkursen gebe. Vor diesem Hintergrund berichtet der Verein von einem Badeunfall im Sommer. „Es gab einen Zwischenfall mit drei jugendlichen Nichtschwimmern, die ins tiefe Becken gegangen sind“, sagt Dankert. Ein Rettungsschwimmer habe jedoch mit Unterstützung von Gästen Schlimmeres verhindert.

Trotzdem sagt Dankert: „Es ist zu beobachten, dass immer mehr Kinder nicht richtig schwimmen können, aber das einfach nicht zugeben wollen und sich trotzdem im tiefen Becken am Rand festklammern.“ Der Wasserpark müsse sich auch künftig darauf einstellen, für mögliche Zwischenfälle personell gewappnet zu sein. „Wir hatten auch schon in diesem Jahr mehr Badeaufsicht“, sagt Dankert. Zum Team zählen außer dem Hauptamtlichen noch zwei weitere Rettungsschwimmer in Teilzeit sowie zwei Aufsichtspersonen auf Stundenbasis.

Für die Zukunft hat der Trägerverein eine Erkenntnis gewonnen: „Wir wollen mehr Veranstaltungen wie Kinoabende oder Kulturaktionen anbieten, um auch bei schlechtem Wetter mehr Gäste anzulocken“, kündigt Dankert an. Diese Lehre habe der Verein unter anderem aus einem gut angenommenen Frühstück Ende Juni gezogen.

Fernziel bleibt eine Grundsanierung des Kabinen- und Sanitärtraktes – oder ein Ersatzneubau: „Das Gebäude stammt aus den alten Freibadzeiten in den Sechzigerjahren, die Grundsubstanz ist veraltet“, sagt Dankert. „Es wird nur Jahr für Jahr das Notwendigste repariert, aber es wird sich zeigen, woher die Mittel kommen sollen, um das Thema abzuhaken“, meint er. Ein kurzfristiges Ziel: die Erneuerung einer Brücke. „Das Holz ist schon da.“

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